- Weltraummüll
- Wẹlt|raum|müll, der:Weltraumschrott.
* * *
Weltraummüll,Weltraumschrott, ausgediente Objekte der Raumfahrt und Bruchstücke davon, die nach Missionsende im Orbit verbleiben. Dazu gehören v. a. Satelliten und Teile von Trägerraketen wie Oberstufen, Schutzhüllen (die dem Abdecken des Raumflugkörpers beim Aufstieg dienten), Verbindungsstücke, abgesprengte Halterungen u. a. Heute werden die Einzelstücke des Weltraummülls mithilfe von Radaranlagen und Teleskopen beobachtet, registriert und die Bahnen der Objekte berechnet, um sie bei der Planung von Raumflügen berücksichtigen zu können.Derzeit sind die Umlaufbahnen von etwa 8 000 Objekten bekannt, von denen nur etwa 6 % funktionsfähige Satelliten sind; der Rest ist Weltraummüll. Die Gesamtzahl der Objekte mit einer Größe von mindestens 1 cm, die die Erde in 200 bis 2 000 km Höhe umkreisen, wird auf über 100 000 geschätzt. Bruchstücke unter 1 cm sind von der Erde aus nicht mehr nachweisbar, stellen aber ebenfalls eine erhebliche Gefahr für die Raumfahrt dar; z. B. besitzt ein Teilchen von 1 g bei einem Zusammenstoß mit einer typischen Relativgeschwindigkeit von 10 km/s etwa dieselbe kinetische Energie wie ein Kleinwagen bei 40 km/h. - Besonders viel Weltraummüll befindet sich in Höhen zwischen 800 und 1 500 km und in der geostationären Umlaufbahn, da mit zunehmender Höhe die Lebensdauer, d. h. die Zeit bis zum Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, zunimmt (z. B. in 200 km ein bis vier Tage, in 1 000 km dagegen 2 000 Jahre). Die Wahrscheinlichkeit der Kollision von Weltraummüll mit einem Raumflugkörper hängt von dessen Größe, der Höhe seiner Umlaufbahn, seiner Aufenthaltsdauer sowie der Dichte und der Größe der Weltraummüllobjekte ab; die Zusammenstoßwahrscheinlichkeit pro Jahr beträgt z. B. für einen Satelliten mit einer Querschnittsfläche von 20 m2 in 850 km Höhe etwa 0,0001.Maßnahmen zur Vermeidung von Weltraummüll bestehen in der Verringerung missionsbedingter Teile an Satelliten, dem gezielten Absenken in niedrige Umlaufbahnen zum schnelleren Verglühen oder Einfangen größerer Objekte, dem Ablassen von Resttreibstoff aus Oberstufen (Vermeidung von Explosionen). Die Gefahr von Zusammenstößen mit Weltraummüll kann u. a. durch die Entwicklung spezieller Schutzschilde für Satelliten (z. B. an Giotto) und Raumfahrzeuge oder die Beförderung ausgedienter Satelliten auf eine spezielle (über der geostationären liegenden) Umlaufbahn reduziert werden.* * *
Wẹlt|raum|müll, der: Weltraumschrott: Die Kamera kreist seitdem als ungeplanter Satellit um die Erde. Bei der Nasa wurde sie als „space junk“ (Weltraummüll) abgebucht (Spiegel 32, 1967, 41).
Universal-Lexikon. 2012.